Do you feel the storm approach as the end draws near?..
Eine nochmals ganz andere Konstellation des Ödipuskonflikts sehen wir, wenn wir ihn aus der Perspektive des Tito betrachten. Tito hatte, bevor er – historich betrachtet – 79 n. Chr. römischer Kaiser wurde, über lange Zeit eine um 11 Jahre ältere Geliebte, Berenice, von der er sich zu Beginn der Handlung auf Drängen der römischen Senats verabschiedet hatte, um eine Tochter Roms zu heiraten. Von Annio hören wir, dass es ein “großer Abschied” war, das heißt für beide auch mit großer Trauer verbunden. In unserem Traumstück gilt dieser “große Abschied” einer geliebten Frau, die allein schon auf Grund ihres Altersunterschieds für Tito die begehrte Mutter der Kindheit verkörperte. Danach sehen wir Tito ganz der Freundschaft unter Männern zugewandt: “Wenn schon die Liebe mir keine Fesseln anlagen durfte, will ich, dass wenigstens die Freundschaft mich bindet. Mit deinem Blut, Sesto, soll sich kaiserliches Blut vereinen. Heute soll deine Schwester (Servilia) meine Braut werden.” Wirklich begehrt wird mit diesem Entschluss aber nicht Servilia als Frau. Der Wunsch nach Vereinigung gilt eindeutig Sesto; seine Schwester ist dabei nur Mittel zum Zweck. Es ist eine homosexuelle Traumphantasie, mit der Tito auf die Trennung von Berenice reagiert. Nach außen gilt das Begehren weiter der Frau; insgeheim aber wird es von ihr abgezogen und auf ein männliches Gegenüber gerichtet. Das von den männlichen Protagonisten der Oper angepriesene Ideal der Männerfreundschaft kann als ein sublimierter Ausdruck dieser homosexuellen Beziehungsphantasie verstanden werden.
ещё больше травы
Автор - тётенька-профессор Франкфуртского университета, а напечатано сие, как я уже говорила, в буклете Зальцбургского фестиваля-2006, который продавался перед спектаклем. Главное, на английский, сволочи, не перевели.
Но всё равно, от слов "Ödipuskonflikts" и "homosexuelle Traum" у меня аж в глазах зарябило. Караул, кто пустил психоаналитиков в оперу?! 
ещё больше травы
Автор - тётенька-профессор Франкфуртского университета, а напечатано сие, как я уже говорила, в буклете Зальцбургского фестиваля-2006, который продавался перед спектаклем. Главное, на английский, сволочи, не перевели.
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